MAZ Sportbuzzer / Ch. Brandhorst Hätte Gina Chmielinski trotz des ungemütlichen Novemberwetters nicht sowieso schon das kurzärmelige Turbine-Trikot angehabt, die 17-Jährige hätte die Ärmel spätestens nach 30 Minuten ganz weit hochgekrempelt. Da begann ein Potsdamer Sturmlauf auf das Bayern-Tor, über den Trainer Matthias Rudolph später sagen sollte: „Das waren die besten 60 Minuten in dieser Saison.“ Und trotzdem verbuchten die Bundesliga-Fußballerinnen aus der Landeshauptstadt nach dem 2:2 (0:1) am Sonntag gegen München wieder – zum sechsten Mal in Folge – nur einen Zähler auf der Habenseite. Dabei erwischte die Rudolph-Elf vor 1837 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion einen denkbar unglücklichen Start. Nicole Rolser war Richtung Grundlinie unterwegs, legte sich den Ball an Lisa Schmitz vorbei, als die Turbine-Torfrau sie schon nach acht Minuten von den Beinen holte. Melanie Behringer verwandelte den fälligen Strafstoß sicher. Zwar hätte Tabea Kemme mit ihrem Volleyschuss an den Außenpfosten beinahe die passende Antwort auf den frühen Rückstand gefunden, doch außer dieser Szene gelang den Turbinen zunächst wenig. Es war ein zerfahrenes Spiel. „Da hat sich dann auch die Unsicherheit eingestellt, die so eine Unentschiedenserie mit sich bringt“, erklärte Rudolph. „Wir waren ein bisschen ungeschickt, hatten auch Pech. Aber wir haben Moral bewiesen“, sagte Gina Chmielinski. Die FCB-Frauen hatten durch Melanie Leupolz (17., über das Tor) noch eine gute Einschussmöglichkeit, doch spätestens nach einer halben Stunde war Turbine gleichwertig. „Potsdam hat nach und nach immer mehr Druck gemacht“, hatte auch Bayern-Coach Thomas Wörle erkannt. Viktoria Schwalm, die wie in Essen von Beginn an ran durfte und ihre Nominierung mit einer engagierten Leistung rechtfertigte, zielte kurz vor der Pause noch zu hoch (45.).
Nahtlos knüpften die Schützlinge von Matthias Rudolph nach der Pause an diese gute Phase an. „Wir haben in der zweiten Halbzeit auf ein Tor gespielt“, sagte der Coach, der seine Elf an der Seitenlinie pausenlos anfeuerte. Gleich dreifach lag der Ausgleich in der Luft: Viktoria Schwalms Rückraumschuss flog noch abgefälscht am Winkel vorbei, kurz danach traf die aufgerückte Rahel Kiwic nur den Pfosten und erneut Schwalm im Nachsetzen das Außennetz (51.). Zwei Minuten später klingelte es im Bayern-Gehäuse: Svenja Huth brachte einen Freistoß vors Tor und „Abwehrturm“ Rahel Kiwic nickte zum 1:1 ein (53.). Und es ging weiter nur in eine Richtung. Sarah Zadrazil (55.) und Svenja Huth (58.) ließen Chancen aus.
Und dann das: Nach Ballgewinn in der Turbine-Hälfte schalteten die Bayern blitzschnell um und Fridolina Rolfö überraschte Lisa Schmitz mit ihrem Linksschuss ins kurze Eck, der die Gäste wieder in Front brachte (70.). „Wir geraten durch eine Aktion wieder in Rückstand, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“, ärgerte sich Matthias Rudolph, der aber stolz auf die Reaktion seiner Elf war. Trainerkollege Wörle musste anerkennen, dass das 2:1 „aus dem Nichts fiel“. Mit Hilfe der Fans habe Turbine im zweiten Durchgang sehr viel Druck gemacht, gestand der Bayern-Trainer, der Simone Laudehr zur Pause verletzungsbedingt auswechseln musste. Nicht einverstanden war er mit dem Platzverweis für Verena Faißt (79.). Die Münchnerin war der aufs Tor zustürmenden Svenja Huth im letzten Moment in die Parade gefahren – Schiedsrichterin Karoline Wacker zückte sofort Rot. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Foul war“, so Wörle. Das sah Matthias Rudolph ähnlich.
Der anschließende Freistoß war eine Angelegenheit für Gina Chmielinski, die sich in der hitzigen Schlussphase längst auch ihrer Handschuhe entledigt hatte. Mit rechts jagte sie den Ball erst in die Mauer, den Abpraller dann mit links über den Innenpfosten zum 2:2 ins Netz (80.). „Beidfüßigkeit braucht man ja im offensiven Mittelfeld“, sagte das Turbine-Talent nach dem Abpfiff grinsend. „Aber ich hatte auch Glück, weil der Ball gut zu mir zurück kam.“ Weniger glücklich sei sie mit dem sechsten Remis in Serie. „Nach dieser zweiten Halbzeit hätten wir uns mehr verdient.“
Turbine Potsdam: Schmitz – Ilestedt, Elsig, Kiwic, Schmidt – Zadrazil, Wälti, Chmielinski – Schwalm (85. Gasper), Kemme, Huth.
MAZ Sportbuzzer / Ch. Brandhorst Hätte Gina Chmielinski trotz des ungemütlichen Novemberwetters nicht sowieso schon das kurzärmelige Turbine-Trikot angehabt, die 17-Jährige hätte die Ärmel spätestens nach 30 Minuten ganz weit hochgekrempelt. Da begann ein Potsdamer Sturmlauf auf das Bayern-Tor, über den Trainer Matthias Rudolph später sagen sollte: „Das waren die besten 60 Minuten in dieser Saison.“ Und trotzdem verbuchten die Bundesliga-Fußballerinnen aus der Landeshauptstadt nach dem 2:2 (0:1) am Sonntag gegen München wieder – zum sechsten Mal in Folge – nur einen Zähler auf der Habenseite. Dabei erwischte die Rudolph-Elf vor 1837 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion einen denkbar unglücklichen Start. Nicole Rolser war Richtung Grundlinie unterwegs, legte sich den Ball an Lisa Schmitz vorbei, als die Turbine-Torfrau sie schon nach acht Minuten von den Beinen holte. Melanie Behringer verwandelte den fälligen Strafstoß sicher. Zwar hätte Tabea Kemme mit ihrem Volleyschuss an den Außenpfosten beinahe die passende Antwort auf den frühen Rückstand gefunden, doch außer dieser Szene gelang den Turbinen zunächst wenig. Es war ein zerfahrenes Spiel. „Da hat sich dann auch die Unsicherheit eingestellt, die so eine Unentschiedenserie mit sich bringt“, erklärte Rudolph. „Wir waren ein bisschen ungeschickt, hatten auch Pech. Aber wir haben Moral bewiesen“, sagte Gina Chmielinski. Die FCB-Frauen hatten durch Melanie Leupolz (17., über das Tor) noch eine gute Einschussmöglichkeit, doch spätestens nach einer halben Stunde war Turbine gleichwertig. „Potsdam hat nach und nach immer mehr Druck gemacht“, hatte auch Bayern-Coach Thomas Wörle erkannt. Viktoria Schwalm, die wie in Essen von Beginn an ran durfte und ihre Nominierung mit einer engagierten Leistung rechtfertigte, zielte kurz vor der Pause noch zu hoch (45.).
Nahtlos knüpften die Schützlinge von Matthias Rudolph nach der Pause an diese gute Phase an. „Wir haben in der zweiten Halbzeit auf ein Tor gespielt“, sagte der Coach, der seine Elf an der Seitenlinie pausenlos anfeuerte. Gleich dreifach lag der Ausgleich in der Luft: Viktoria Schwalms Rückraumschuss flog noch abgefälscht am Winkel vorbei, kurz danach traf die aufgerückte Rahel Kiwic nur den Pfosten und erneut Schwalm im Nachsetzen das Außennetz (51.). Zwei Minuten später klingelte es im Bayern-Gehäuse: Svenja Huth brachte einen Freistoß vors Tor und „Abwehrturm“ Rahel Kiwic nickte zum 1:1 ein (53.). Und es ging weiter nur in eine Richtung. Sarah Zadrazil (55.) und Svenja Huth (58.) ließen Chancen aus.
Und dann das: Nach Ballgewinn in der Turbine-Hälfte schalteten die Bayern blitzschnell um und Fridolina Rolfö überraschte Lisa Schmitz mit ihrem Linksschuss ins kurze Eck, der die Gäste wieder in Front brachte (70.). „Wir geraten durch eine Aktion wieder in Rückstand, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“, ärgerte sich Matthias Rudolph, der aber stolz auf die Reaktion seiner Elf war. Trainerkollege Wörle musste anerkennen, dass das 2:1 „aus dem Nichts fiel“. Mit Hilfe der Fans habe Turbine im zweiten Durchgang sehr viel Druck gemacht, gestand der Bayern-Trainer, der Simone Laudehr zur Pause verletzungsbedingt auswechseln musste. Nicht einverstanden war er mit dem Platzverweis für Verena Faißt (79.). Die Münchnerin war der aufs Tor zustürmenden Svenja Huth im letzten Moment in die Parade gefahren – Schiedsrichterin Karoline Wacker zückte sofort Rot. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Foul war“, so Wörle. Das sah Matthias Rudolph ähnlich.
Der anschließende Freistoß war eine Angelegenheit für Gina Chmielinski, die sich in der hitzigen Schlussphase längst auch ihrer Handschuhe entledigt hatte. Mit rechts jagte sie den Ball erst in die Mauer, den Abpraller dann mit links über den Innenpfosten zum 2:2 ins Netz (80.). „Beidfüßigkeit braucht man ja im offensiven Mittelfeld“, sagte das Turbine-Talent nach dem Abpfiff grinsend. „Aber ich hatte auch Glück, weil der Ball gut zu mir zurück kam.“ Weniger glücklich sei sie mit dem sechsten Remis in Serie. „Nach dieser zweiten Halbzeit hätten wir uns mehr verdient.“
Turbine Potsdam: Schmitz – Ilestedt, Elsig, Kiwic, Schmidt – Zadrazil, Wälti, Chmielinski – Schwalm (85. Gasper), Kemme, Huth.