WAHNSINN – war das Wort, mit dem Turbinetrainer Matthias Rudolph die Partie gegen den SC Freiburg am gestrigen Sonntag beschrieb. Denn seine Spielerinnen schafften es einen 0:3 Halbzeitstand aufzuholen, mussten sich in letzter Minute jedoch mit 4:5 vor heimischer Kullisse geschlagen geben.
Auf Grund verletzungsbedingter Ausfälle, Rahel Kiwic (Kreuzbandriss), Johanna Elsig (Achillissehnenprobleme) und Vanessa Fischer (muskuläre Probleme im Oberschenkel), fanden sich Malgorzata Mesjasz und Sarah Zadrazil in Potsdams Innenverteidigung wieder, Lara Schmidt kam auf der rechten und Sara Agrez auf der linken Abwehrseite zum Einsatz. Klára Cahynova startete von Anfang an im zentralen Mittelfeld. Große Umstellungen, die die Freiburgerinnen in den ersten zehn Minuten eiskalt ausnutzten, indem sie mit zwei Toren in Führung gingen. Nach nur drei Minuten beförderte Kapitänin Rebecca Knaak einen Freistoß von Klara Bühl per Kopf ins Tor. Fünf Minuten später setzte Bühl sich selber im Laufduell gegen Schmidt sowie Mesjasz durch und versenkte das Leder aus spitzem Winkel platziert im langen Eck. Zuvor hatte Anna Gasper jedoch den Ausgleich auf dem Fuß, als sie die herausgelaufene Nationaltorhüterin Merle Frohms schon umkurvt hatte, ihren Abschluss jedoch an den Pfosten setzte. Turbinetrainer Rudolph reagierte und nahm Lara Schmidt vom Feld, für die Caroline Siems, nach 1,5 Jahren Verletzungspause wegen eines Knorpelschadens im Knie, ihr Comeback feierte. Freiburgs Drangphase hielt jedoch bis zum Halbzeitpfiff an, die Turbinen bis dahin schwach in den Zweikämpfen und ungefährlich im Spiel nach vorne. So erhöhte Rebecca Knaak in der 30. Minute per Foulelfmeter auf 0:3. „So wie wir gespielt haben, hätten wir vor der Halbzeit auch noch das vierte oder fünfte Tor kriegen können“, kritisierte Matthias Rudolph und auch die spätere Spielerin des Tages Anna Gasper bemerkte: „Wir waren in den Zweikämpfen nicht richtig da.“
Die nächsten 45 Minuten begannen und die Partie sollte im 2. Durchgang noch einmal ordentlich an Fahrt aufnehmen sowie sich wenden. Potsdam nun strukturierter im Spiel nach vorne, attackierte die Freiburger Defenisive, sodass Lara Prasnikar nach einer Stunden den Ball über Torhüterin Frohms zum 1:3 Anschlusstreffer ins Tor hob (60.). Nur zwei Minuten später wurde eine starke Caroline Siems im Freiburger 16er zu Fall gebracht. Den Turbinen wurde ein Strafstoß zugesprochen, den Anna Gasper sicher verwandelte (62.). Die Rudolphelf befand sich mit den 1.471 Zuschauern auf einer euphorischen Aufholjagd, allerdings trafen erneut die Breisgauerinnen. Die eingewechselte Verene Wieder schloss von der 16er Kante ab und zirkelte das Leder in den rechten Winkel des Potsdamer Tors zum 2:4 (69.) – Zala Mersnik ohne Chance. Vom Ausbau der Führung keinerlei geschockt, mobilisierte das Team von Matthias Rudolph die letzten Kräfte, Sophie Weidauer sowie Rieke Dieckmann kamen frisch in die Partie und in der 80. Minute nutzte Nina Ehegötz einen Stellungsfehler der Gäste aus. Sie konnte in den 16er vorstoßen, zog aus 15 Metern herrlich unter die Latte ab und es stand nur noch 3:4. Der so genannte „Wahnsinn“ nahm seinen Lauf, da die Gasteberinnen nichts mehr zu verlieren hatten, nicht aufsteckten und eine „Wahnsinnsmoral“ bewiesen. Lara Prasnikar flankte den Ball von links auf den zweiten Pfosten, wo Anna Gasper zwei Spielerinnen ins Leere rutschen ließ und mit Ruhe am Ball ausglich (83.). Die Menge tobte, aber am Ende konnten die Turbinen sich nicht für ihre Aufholjagd belohnen. Schiedsrichterin Riem Hussein leitete bereits die Nachspielzeit ein, als Freiburg aus einer Potsdamer Ecke heraus konterte. Sandra Strake passte zu Rebecca Knaak, die aus 25 Metern alles riskierte und den Ball mit einem Sonntagsschuss unter die Latte, ins Netz, beförderte. „Wir sind immer wieder zurückgekommen. Dann mit dem Schlusspfiff noch zu verlieren, ist natürlich extrem bitter“, so eine niedergeschlagene Anna Gasper, die zu Recht zur Spielerin des Tages gewählt wurde.
1. FFC Turbine Potsdam: Mersnik – L. Schmidt (26. Siems), Mesjasz, Zadrazil, Agrez – Gasper, Cahynova (72. Dieckmann), Chmielinski (72. Weidauer), Graf, Ehegötz – Prasnikar
SC Freiburg: Frohms – Mégroz, Kirchberger, Minge, Stegemann – Knaak, Müller (63. Wieder), Beck, Starke – Bühl (85. Vojteková), Kayikci (68. Naomoto)
Fotos: Saskia Nafe
WAHNSINN – war das Wort, mit dem Turbinetrainer Matthias Rudolph die Partie gegen den SC Freiburg am gestrigen Sonntag beschrieb. Denn seine Spielerinnen schafften es einen 0:3 Halbzeitstand aufzuholen, mussten sich in letzter Minute jedoch mit 4:5 vor heimischer Kullisse geschlagen geben.
Auf Grund verletzungsbedingter Ausfälle, Rahel Kiwic (Kreuzbandriss), Johanna Elsig (Achillissehnenprobleme) und Vanessa Fischer (muskuläre Probleme im Oberschenkel), fanden sich Malgorzata Mesjasz und Sarah Zadrazil in Potsdams Innenverteidigung wieder, Lara Schmidt kam auf der rechten und Sara Agrez auf der linken Abwehrseite zum Einsatz. Klára Cahynova startete von Anfang an im zentralen Mittelfeld. Große Umstellungen, die die Freiburgerinnen in den ersten zehn Minuten eiskalt ausnutzten, indem sie mit zwei Toren in Führung gingen. Nach nur drei Minuten beförderte Kapitänin Rebecca Knaak einen Freistoß von Klara Bühl per Kopf ins Tor. Fünf Minuten später setzte Bühl sich selber im Laufduell gegen Schmidt sowie Mesjasz durch und versenkte das Leder aus spitzem Winkel platziert im langen Eck. Zuvor hatte Anna Gasper jedoch den Ausgleich auf dem Fuß, als sie die herausgelaufene Nationaltorhüterin Merle Frohms schon umkurvt hatte, ihren Abschluss jedoch an den Pfosten setzte. Turbinetrainer Rudolph reagierte und nahm Lara Schmidt vom Feld, für die Caroline Siems, nach 1,5 Jahren Verletzungspause wegen eines Knorpelschadens im Knie, ihr Comeback feierte. Freiburgs Drangphase hielt jedoch bis zum Halbzeitpfiff an, die Turbinen bis dahin schwach in den Zweikämpfen und ungefährlich im Spiel nach vorne. So erhöhte Rebecca Knaak in der 30. Minute per Foulelfmeter auf 0:3. „So wie wir gespielt haben, hätten wir vor der Halbzeit auch noch das vierte oder fünfte Tor kriegen können“, kritisierte Matthias Rudolph und auch die spätere Spielerin des Tages Anna Gasper bemerkte: „Wir waren in den Zweikämpfen nicht richtig da.“
Die nächsten 45 Minuten begannen und die Partie sollte im 2. Durchgang noch einmal ordentlich an Fahrt aufnehmen sowie sich wenden. Potsdam nun strukturierter im Spiel nach vorne, attackierte die Freiburger Defenisive, sodass Lara Prasnikar nach einer Stunden den Ball über Torhüterin Frohms zum 1:3 Anschlusstreffer ins Tor hob (60.). Nur zwei Minuten später wurde eine starke Caroline Siems im Freiburger 16er zu Fall gebracht. Den Turbinen wurde ein Strafstoß zugesprochen, den Anna Gasper sicher verwandelte (62.). Die Rudolphelf befand sich mit den 1.471 Zuschauern auf einer euphorischen Aufholjagd, allerdings trafen erneut die Breisgauerinnen. Die eingewechselte Verene Wieder schloss von der 16er Kante ab und zirkelte das Leder in den rechten Winkel des Potsdamer Tors zum 2:4 (69.) – Zala Mersnik ohne Chance. Vom Ausbau der Führung keinerlei geschockt, mobilisierte das Team von Matthias Rudolph die letzten Kräfte, Sophie Weidauer sowie Rieke Dieckmann kamen frisch in die Partie und in der 80. Minute nutzte Nina Ehegötz einen Stellungsfehler der Gäste aus. Sie konnte in den 16er vorstoßen, zog aus 15 Metern herrlich unter die Latte ab und es stand nur noch 3:4. Der so genannte „Wahnsinn“ nahm seinen Lauf, da die Gasteberinnen nichts mehr zu verlieren hatten, nicht aufsteckten und eine „Wahnsinnsmoral“ bewiesen. Lara Prasnikar flankte den Ball von links auf den zweiten Pfosten, wo Anna Gasper zwei Spielerinnen ins Leere rutschen ließ und mit Ruhe am Ball ausglich (83.). Die Menge tobte, aber am Ende konnten die Turbinen sich nicht für ihre Aufholjagd belohnen. Schiedsrichterin Riem Hussein leitete bereits die Nachspielzeit ein, als Freiburg aus einer Potsdamer Ecke heraus konterte. Sandra Strake passte zu Rebecca Knaak, die aus 25 Metern alles riskierte und den Ball mit einem Sonntagsschuss unter die Latte, ins Netz, beförderte. „Wir sind immer wieder zurückgekommen. Dann mit dem Schlusspfiff noch zu verlieren, ist natürlich extrem bitter“, so eine niedergeschlagene Anna Gasper, die zu Recht zur Spielerin des Tages gewählt wurde.
1. FFC Turbine Potsdam: Mersnik – L. Schmidt (26. Siems), Mesjasz, Zadrazil, Agrez – Gasper, Cahynova (72. Dieckmann), Chmielinski (72. Weidauer), Graf, Ehegötz – Prasnikar
SC Freiburg: Frohms – Mégroz, Kirchberger, Minge, Stegemann – Knaak, Müller (63. Wieder), Beck, Starke – Bühl (85. Vojteková), Kayikci (68. Naomoto)
Fotos: Saskia Nafe