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Viktoria Schwalm im Interview

184 Tage ist es her, dass unsere #17 Viktoria Schwalm zuletzt ein Spiel für Turbine Potsdam bestritten hat. Heute gab sie ihr Comeback, bei der zweiten Mannschaft im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg. Im Interview sprach sie über die Verletzung und ihren Weg zurück auf den Platz. 

Vor fast genau einem halben Jahr hast du im Spiel gegen den VfL Wolfsburg zuletzt im Turbine-Trikot auf dem Platz gestanden, heute hast du bei der zweiten Mannschaft dein Comeback gegeben. Was genau hat dich zu dieser langen Pause gezwungen?

Tory Schwalm: Ich hatte ein Knochenödem im Knie. Bei dieser Art von Verletzung kann es sich schon mal etwas länger ziehen, da man mit der Belastungssteigerung vorsichtig sein muss. Zu schnell zu viel zu wollen, kann einen dann schon mal wieder etwas länger zurückwerfen. Ich wurde in der Reha in Berlin aber bestens versorgt und bin jetzt einfach nur froh endlich wieder auf dem Platz stehen zu können.

Wie war es für dich nun endlich wieder ein Spiel bestreiten zu können?

Tory Schwalm: Es ist immer etwas Besonderes nach einer Verletzung wieder sein erstes Spiel machen zu dürfen, bei mir waren es ja mittlerweile viele „erste“ Spiele 😉 , aber es ist immer wieder ein sehr schönes Gefühl, denn dann weiß man, dass sich die tägliche harte Arbeit in der Reha ausgezahlt hat. Man arbeitet ja in der Reha auf genau diesen Moment hin und wenn dieser dann gekommen ist, ist die Freude natürlich groß.

 

 

Wie sieht dein Plan für die nächsten Wochen aus? Werden dich die Fans schon am Sonntag im KarLi wieder auf dem Rasen sehen?

Tory Schwalm: In aller erster Linie bin ich natürlich froh, dass ich seit einiger Zeit wieder mit dem Team trainieren kann und mein Körper und mein Knie das auch alles sehr gut vertragen. Jetzt geht es natürlich weiter darum an meiner Fitness zu arbeiten und jede Einheit im Training zu nutzen, um Stück für Stück wieder zu meiner alten Stärke zurückzufinden. Natürlich brauche ich dann auch die Spielpraxis, aber ob ich im Kader bin für das Spiel gegen Essen kann ich nicht sagen, ich kann jeden Tag mein Bestes geben und mich mit meinen Leistungen im Training empfehlen, alles andere liegt nicht in meiner Hand.

Welche Ziele hast du für den Rest der Saison?

Tory Schwalm: Bei mir passt die Floskel „verletzungsfrei bleiben“ natürlich zu 100%, das ist natürlich das Ziel Nummer 1. Persönlich wünsche ich mir, dass ich jetzt wieder richtig fit werde, an meine alten Leistungen herankomme und in den letzten Spielen viel Spielpraxis bekomme, um der Mannschaft dann hoffentlich weiterhelfen zu können. Für uns als Team wünsche ich mir, dass wir den positiven Trend weiterführen können und am Wochenende und die Wochen darauf weiter punkten, um den Abstieg doch noch zu verhindern.

 


Wie sieht zurzeit dein Tagesablauf aus und welche Unterschiede gab es in der Zeit als du nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konntest?

Tory Schwalm: Mein Tagesablauf variiert natürlich und passt sich dem Trainingsplan an. Wenn wir zweimal am Tag trainieren, bleibt dazwischen nur kurz Zeit um etwas zu essen und sich kurz auszuruhen bevor die nächste Einheit wieder startet. Ich habe mich noch nicht ganz wieder an die Belastung auf dem Platz gewöhnt und bin immer ziemlich k.o. wenn ich nach Hause komme. Es kommt immer darauf an wie oft und wann wir Training haben, bei zwei Einheiten ist der Tag schon ziemlich voll und man ist froh wenn man dann abends nach Hause kommt, bei einer Einheit hat man schon mal mehr Freizeit und kann Dinge unternehmen. Mein Studium muss ich nebenbei auch noch managen. Der größte Unterschied im Reha Training war, dass ich nur einmal jeden Tag trainiert habe, dafür aber meist 3-4h. Da wir fast immer morgens um 7 angefangen haben, hatte man meistens den Nachmittag frei, um den Kopf auch mal frei zu bekommen vom Reha- und Trainingsalltag.

Seit 2012 spielst du für Turbine Potsdam, 2014 kamst zum ersten Mal in einem Spiel der ersten Mannschaft zum Einsatz, für die du seitdem 90 Spiele bestritten hast. Mit welchen Gefühlen blickst du auf diese Zahl?

Tory Schwalm: Mit gemischten Gefühlen wenn ich ehrlich bin. Stolz auf der einen Seite den Sprung in die erste Mannschaft geschafft zu haben und dann auch diese 90 Spiele gemacht zu haben, aber natürlich auch irgendwie traurig, weil man weiß, dass es auch viel viel mehr Spiele hätten sein können, die mir durch meine Verletzungen leider verwehrt blieben. Umso mehr schätze ich aber jeden Moment den ich auf dem Feld stehen kann und bin sehr dankbar dafür.

 

Nach der Nationalmannschaftspause geht es am kommenden Wochenende nun auch in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga weiter. Am Sonntag (23.04. ab 13 Uhr) wird die SGS Essen im KarLi zu Gast sein. Nach zuletzt einem Unentschieden und zwei Siegen können dort die nächsten wichtigen drei Punkt gewonnen werden, um noch näher an den SV Meppen und MSV Duisburg heranzurücken. 
Was für ein Spiel erwartest du und wie wichtig ist euch bei solch einem Spiel die Unterstützung von den Zuschauerrängen?

Tory Schwalm: Wie du schon sagst, die 3 Punkte sind enorm wichtig für uns. Gegen Essen zu spielen ist nie leicht, sie sind sehr giftig in den Zweikämpfen und haben eine gute Mischung zwischen jungen wilden, aber auch erfahrenen Spielerinnen. Ich denke es wird ein sehr enges, hartumkämpftes Spiel, wo es darum gehen wird, wer die entscheidenden Zweikämpfe gewinnt, die zweiten Bälle erkämpft und die Torchancen besser verwertet. Unsere Fans sind natürlich sehr wichtig. Gerade in der jetzigen Phase kommt es auch auf die Unterstützung von den Rängen an. Wir spielen am Sonntag zu Hause im KarLi mit unseren Fans im Rücken, ich denke das sollte uns genug Aufwind geben, um alles reinzuwerfen, damit die 3 Punkte in Potsdam bleiben.